Kann man Stoff mit dem Drucker bedrucken? Ja, kann man! Heute beginne ich das neue Jahr mit einem kleinen Nähprojekt, ein süßes Rollmäppchen – wollte ich ja immer schon mal haben. Der Clou an der Sache, ich habe den Stoff mit dem eigenen Drucker bedruckt und daraus dann das Rollmäppchen genäht. Wie das Drucken auf Stoff funktioniert, davon erzählt dieser Artikel.
Today I will start the new year with a small, cute thing: a roll wallet, because I liked to have one for a long time. The special feature is, that the fabric is printed with my own tanglepattern. In this article I will show you, how you can do that too.
Für Eilige: eine lange Geschichte kurz
- Besorg dir einfachen, hellen Baumwollstoff. Tipp: Ikea Bomull.
- Besorg dir quilter’s freezer paper.
- Mach dein Motiv klar.
- Wähle ein Bild von deinem Handy und bearbeite es mit einem online-Bildeditor, falls du unerwünschte Bildteile oder Hintergründe wegretuschieren möchtest oder …
- scanne eine schwarz-weiß-Vorlage oder
- wähle ein Bild / Grafik / Muster aus frei zugänglichen Quellen. Beachte jedoch das Copyright bzw. die Urheberrechte.
- Bügle ein Blatt von dem freezerpaper auf den Stoff. Glänzende Seite nach unten, 100% Baumwolle, kein Dampf.
- Lass das Blatt abkühlen und schneide die Ränder des Stoffes exakt am Rand des freezerpapers zu.
- Überprüfe mit welcher Seite du den, mit freezerpaper verstärkten, Stoff in den Papiereinzug deines Tintenstrahldruckers legen musst. Merke: Im Laserdrucker funktioniert es nicht.
- Passe deine Druckeinstellungen an. Mal braucht es mehr, mal weniger Tinte – je nach Drucker und verwendetem Stoff. Jetzt kannst du den Stoff mit dem Drucker bedrucken.
- Schneide deine Stoffteile zu und folge der Nähanleitung auf pattydoo.
- Freu dich !
Making a long story short
You need
- cotton fabric, if you don’t have one, you can use „Bomull“ from Ikea.
- quilter’s freezer paper.
- a pattern by a photo or downloaded from free resources. Respect the copyright!
- Iron the freezerpaper with the shiny side down on the fabric. 100% cotton heat, no steam.
- Trim the edges exactly so that the sheet is useable for the paperfeed of your printer.
- Look on which side you must lay your stabilized fabric in the paperfeed. (Mostly down)
- Look for the printers options. Some fabrics need more, some less ink.
- Print and sew
- Enjoy the result 🙂
Was du brauchst
zu allererst brauchst du mal ein Schnittmuster. Nähe nicht ohne, wenn du keine Erfahrung hast, es ist so frustrierend, wenn es am Ende einfach nichts geworden ist. Da spreche ich aus Erfahrung :-)). An dieser Stelle verlinke ich gerne zu pattydoo, wo es das Schnittmuster kostenlos gibt. Ina zeigt dort auch in einem gut nachvollziehbarem Video, wie man das Mäppchen näht. Die Anleitung ist so gut, dass ich es mir an dieser Stelle ersparen möchte, den Inhalt zu wiederholen. Ladet euch also das Schnittmuster runter und schnippelt erstmal die Teile aus.
What you need
At first, you will need a sewingpattern. Don’t sew without a sewing pattern, it’s so frustrating if the result looks … ugly. I have some experience in this :-)) You can get one at pattydoo, but, if not available in english, take any other.The tut explains very well what you need and how to sew, so I don’t want to repeat this. But have a look on how you can sew with your own patternd fabric.
Der Stoff
Für mein Rollmäppchen habe ich ganz einfachen und ganz günstigen Bio-Baumwollstoff genommen. Den bekommst du ei Ikea in der Heimtextilienabteilung, er heißt „BOMULL“. Ich brauche den Stoff immer wieder, auch um z.B. die Inlets für meine Herzkissen zu nähen. Er lässt sich wunderbar mit dem heimischen Tintenstrahldrucker bedrucken und sieht nach dem Druck schön shabby chic aus.
the fabric
For this project I took a very cheap bio-cotton from Ikea, called „Bomull“. I’m very happy about this fabric, because with this, I also sew pillow-inlets for my heart-pillows. It’s very suitable for printing with my ofiicejet and looks a little bit „shabby chic“ when it’s ready.
Laut Anleitung von pattydoo brauchst du
1 x 30 x 90 cm von Stoff 1
1 x 30 x 65 cm von Stoff 2
1 x 50 x 80 cm Bügeleinlage z.B. Vlieseline H180 und
1 x Volumenvlies z.B. Vlieseline H630
wobei ich das für mein Mäppchen ein bisschen abgwandelt habe.
Innen wollte ich nämlich mit etwas unifarbenen Stoff dem Ganzen etwas mehr Ruhe geben und nicht zu viele Muster nebeneinanderstellen.
What you need – the pattydoo instruction says:
1 x 30 x 90 cm from fabric 1
1 x 30 x 65 cm from fabric 2
1 x 50 x 80 cm non-woven interlay eg. Vlieseline H180 und
1 x Volume non-woven interlay eg. Vlieseline H630
Because I want the inside not so patternd heavily, I like to mix it up with with a unique color. Therfore I’ve changed the instruction a little bit.
Haftpapier
Das Haftpapier ist der Trick bei der ganzen Sache. Mit diesem Papier kann man auch Stoff mit dem Drucker bedrucken. Und zwar ist Stoff von Haus aus und wie man sich leicht vorstellen kann, nicht fest genug um vom Drucker eingezogen werden zu können. Deshalb braucht man eine Aussteifung durch Quilter’s Freezer Paper. Freezer Paper kommt aus den USA, es ist ein Trägerpapier, welches durch Bügeln auf den Stoff aufgebracht wird. Es geht jedoch keinen festen Verbund mit dem Stoff ein, sondern haftet nur. Nach dem Drucken kann man es mühe- und rückstandslos wieder abziehen und sogar nochmal verwenden. Bisher habe ich ein und das gleiche Papier schon 5 mal aufgebügelt, es hält immer noch. Das Freezer Paper kommt in einer Packung mit 30 Blättern, was, zu einem Preis von 8,00€, wie ich finde, ein gutes Preis-Leistungsverhältnis ist. Die einzelnen Blätter sind so breit wie DINA4, allerdings ein bisschen kürzer, was aber nicht so schlimm ist.
The adhesive quilter freezer paper
If you live in the USA, it is very likely, that you already know this as „quilter’s freezer paper“. Fabric isn’t strong enough for the printers paperfeed. So you need a paper to stabilize it. Quilter’s Freezer Paper is adhesive, you can remove it easily after printing. The package contains 30 sheets, which is excellent, because I use one sheet 5 times.
Hast du alles beisammen?
Dann kann es mit dem Bedrucken des Stoffs losgehen!
Zuerst brauchst du mal ein Motiv. Als Tanglezeichnerin hast du sicherlich genug Bilder auf deinem PC oder Handy gespeichert. Wenn nicht, dann schau mal, wie du so ein Bild einscannen kannst, das ist sowieso besser als ein Foto. Scanne das Bild am besten mit 300dpi ein. DPI heißt dots per inch, je höher bzw. mehr dots, desto feiner wird das Bild. Zum Thema Bildbearbeitung gäbe es noch viel zu sagen, aber dazu vielleicht ein anderes Mal.
Wenn du keine eigenen tanglemuster hast, dann kannst du auch Muster aus dem Netz verwenden. Aber Vorsicht: nicht alles was du siehst, darfst du auch herunterladen und verwenden, auch dann nicht, wenn es nur für private Zwecke ist. Das verstößt in den meisten Fällen gegen das Urheberrecht. Verwende also nur Muster, die entweder eine creative commons Lizenz haben oder die von explizit frei zugänglichen Quellen angeboten werden oder bezahle ein oder zwei Euro bei den großen Stockfoto-Anbietern wie fotolia etc.
Got it? So let’s go printing
At first you will need a picture- If you are a tangle-enthusiast, you will have a lot. You can unse a picture from your handy, but it’s better to use a scan with 300dpi. The dpi means dots per inch. For printing you always need 300 dpi as a minimum, if the picture should look clear and sharp.
If you don’t have tanglepattern on your own, you can also use free patterns from the web, but be careful with the copyright. It is not allowed to grab all the patterns you see, even not, if you use them only for private things. If you want to be on the safety side, only use patterns with the creative commons license, download only from free ressources or buy a pattern for some pennies at the stockfotos like fotolia etc.
Nun bin ich in der komfortablen Lage auf einige, professionelle Bildbearbeitungsprogramme, die auf meinem PC installiert sind, zugreifen zu können. Allerdings gehören die ganz bestimmt nicht zur Standard-Ausstattung und sind auch ziemlich teuer. Wenn ich sie nicht für Grafik- und Webdesign brauchen würde, hätte ich sie wahrscheinlich auch nicht. Es sollte dich jedoch trösten, dass man diese schweren Geschütze inzwischen auch nicht mehr unbedingt braucht, es geht auch einfacher mit kostenlosen online-Diensten. Google einfach mal nach „Bildbearbeitung online“, da gibt es inzwischen wirklich gute und viele Angebote. Ausprobiert habe ich es nicht, aber Fotor, machte für mich auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Hier musst du einfach nur dein gescanntes Bild hochladen und kannst dann unerwünschte Hintergründe wegschneiden, Farben verändern und, und, und.
Use online Editors for image editing
Because I’m a webdesigner, I’m in the comfortable situation to have some graficprograms on my desktop-PC. But you don’t need these heavy forces, not really, you can use free availabe online photo-editors to edit your pattern if it has eg. an unwanted background or colors you don’t like. For my own patterns I usually draw them twice and mostly have a colored and a uncolored version.To work with the uncolored version has the advantage, that you can fill colors with the picture-editing programm. That ist good for printing and will look very clean and shiny. I didn’t test it, but by the first look, perhaps fotor.com/ is an good choice.
Nachfolgendes Bild zeigt einen Scan des Musters, welches ich auf den Stoff gedruckt habe. Bevor ich ein Tanglepattern bunt ausmale, lege ich mir immer eine Zeichnung ohne Farben an. Reine schwarz-weiß Vorlagen eignen sich zum Drucken am Besten.
Und so sieht dann mein zu bedruckender Stoff auf dem Bildschirm aus:
This is how my image looks like on my screen ….
Jetzt kommt das mit dem Freezer-Paper
Das Freezer-Paper hat eine glänzende und eine matte Seite. Die glänzende Seite legst du auf den Stoff und bügelst sie mit Volle Pulle Baumwolle und ohne Dampf zuerst auf der einen, dann auf der anderen Seite fest.
Now comes the quilter’s freezer paper thing
It has a mat and a shiny site. Lay the shiny site on you fabric and iron it at 100% cotton and without steam.
Nun noch die Kanten sauber auf DINA4 trimmen. Wie schon eingangs erwähnt kommt das Freezer-Paper aus den USA, die Größe ist daher in Zoll angegeben. Es ist so breit wie ein DINA4 Blatt, aber etwas kürzer. Macht aber nichts. Schneide es einfach sauber an den Rändern ab.
Trim the edges so that it fits into the paperfeed of your printer.
Und dann geht es ab in den Drucker.
Ich habe einen ganz normalen Bürodrucker, Tintenstrahldrucker von HP (officejet 8610) – der druckt so ziemlich auf alles, aber ich weiß natürlich nicht, was du für ein Modell hast und kann hier keine Garantie dafür übernehmen, dass sich eine empfindliche Xanthippe möglicherweise verweigert oder schlimmer noch, ex geht. Eines ist aber gewiss: mit einem Laserdrucker funktioniert der Druck jedenfalls nicht.
Lege das mit dem Freezerpaper verstärkte Stoffstück in das Papiereinzugsfach und zwar (in den meisten Fällen) mit der Stoffseite nach unten. In der Regel macht das Papier beim Drucken eine Rolle im Drucker und kommt gewendet wieder raus. Das heißt: was unten ist, liegt nachher oben.
In my office I use the HP (officejet 8610), that is a normal officeprinter. But at this point I can’t give any guarantee, that printing on fabric doesn’t ruin your printer. I only know: it doesn’t work with a laserprinter.If you want to print, make sure on which side you have to fill in the stabilized fabric. In my officejet I have tu put in with the fabric-site downwards. Inside my printer, the paper makes a loop. So: what comes up, must come down.
Druckeinstellungen
es kann sein, dass du die Druckeinstellungen an deinem Drucker anpassen musst. Je nach Stoffart verschmiert der Druck, wenn du zu viel Tinte nimmst oder, wenn der Stoff saugt, das Motiv wird zu blass.
Bei meinem Officejet verändere ich die Druckeinstellungen auf
starkes Normalpapier, Druck optimal und randlos.
It may be, that you have to adjust your printingoptions, it denpends on the printer and the kind of fabric. To much ink smears the image, to little and the print gets pale.
Und so kommt das raus:
This is how the printed fabric looks like
Es gibt Anbieter im Netz, bei denen man eigene Stoffdesigns hochladen und professionell drucken lassen kann. Diese Stoffdrucke sind wunderbar, aber für die kleinen Mengen einer Nähanfängerin oder Hobbyschneiderin ist das einfach zu teuer. Das Drucken auf Stoff mit dem Drucker finde ich deswegen so schön, weil hier die Farbe, wie beim professionellen Druck, direkt auf den Stoff geht, es entsteht kein Plastikfilm wie z.B. beim Aufbügeln mit Transferfolie. Außerdem hat es auch den Vorteil, dass man nicht lange suchen muss um z.B. einen passenden Uni-Ton zum Kombinieren zu finden. Für die Stiftehalterung im Mäppchen habe ich mir nämlich gleich einen Stoff in dem uni-Grünton ausgedruckt, der auch im Muster vorhanden ist.
There are several provider in the www, where you can upload your own designs- They will print it for you on nearly each fabric you wish. But for the small amount of material a sewing-newbie like me needs for a roll-wallet, this is oversized and to expensive. That is why I’m so happy about the possibility to print on fabric on my own. The color gets in the fabric deeply and there’s no plastic film. And: you don’t have to search for combinable colors if you want to mix your pattern with a unique color. Easily print your own, it fits !
Stoffzuschnitt
Heimische Drucker drucken i.d. Regel nur DIN A4, was natürlich die Anwendungsmöglichkeiten auf Kleinteile einschränkt. Für das Mäppchen musst du also mehrere A4 Blätter drucken und die Teile zuerst so zusammennähen, dass sie gut zum Schnittmuster passen, so habe ich es auch gemacht. Wer einen DIN A3 Drucker hat, kann ohne Weiteres zwei Freezer-Paper nebeneinanderlegen und dann auf A3 drucken.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass man die Schnitteile aus der pdf-Anleitung als Bild exportieren und in einem Grafikprogramm über das Muster legen kann. Wenn man störende Hintergründe entfernt bzw. transparent macht, bleibt nur der Umriss übrig. Zum einen kann man dann das Schnitteil gut über dem Muster platzieren und gleich sehen, wie es am besten passt, zum anderen wird der Umriss gleich mit ausgedruckt. Das umständliche Auflegen der Schnittteile aus dem Papiermuster entfällt und die einzelnen Teile können viel präziser ausgeschnitten werden. Ein Grund warum Quilter freezerpaper schon lange kennen.
Cutting and sewing
Usually on a home-printer the printing size is restricted to normal letter-size, that is not much for sewing. But if you print several sheets, you can sew them together, bevor you cut out the sewing-pattern. One more possibility is, that you can transfer the cut-parts from the instruction into yout pc. When you print them out, you can cut immediately without applying the sewingpatternparts first. That makes cutting out very precise. That is why Quilters use freezing-paper too.
Nähen
Zum Nähen selber ist die Anleitung und das Video von pattydoo so gut gemacht, dass ich an dieser Stelle gerne nochmal dahin verweise. Vielleicht nur ein kleiner Tipp am Rande: Achtet darauf, dass ihr die richtige Nadel verwendet und dass die Fadenspannung richtig eingestellt ist. Es kann eine Arbeit ganz schön kaputt machen, wenn hier etwas nicht stimmt.
Vielleicht noch ein kleiner Tipp zu den Fächern, die in geraden Nähten abgeteilt werden. So ein Zauberstift, dessen Linie wieder verschwindet, ist ein gutes Hilfsmittel – keine Frage. Ich hatte aber keinen zur Hand und habe mir beholfen, indem ich ein Stück Papier angelegt und an der Kante gerade herunter genäht habe. Die Stifte sind aber schon bestellt. 🙂
Last but not least, for the how to sew look into your instruction. For a good result some tips at the end.
Use the right needle in your sewing machine. An old needle or wrong chosen, can damage your work. Look for the right thread-tension and don’t use yarn with poor quality.
Waschen
Der riesengroße Wermutstropfen ist, dass die Farbe aus dem Drucker nicht waschecht ist und ich kann auch nichts finden, womit man den Stoff behandeln könnte, damit die Farbe beim Waschen nicht ausläuft und der Stoff trotzdem nicht hart wird. Schade, ich bin darüber traurig, denn ich hätte so gerne noch ein Kissen mit eigenen Mustern gemacht, aber das kommt, ohne Farbfixierung, leider eher mal nicht in Frage, so ein Kissenbezug muss man ja waschen können.
Washing
Unfortunately most of the printer colors aren’t water resistant and I didn’t found a usable solution yet. So it looks like that this selfprinted fabrics can’t be washed. I’m very sad aubout that, but perhaps someone has a good tip ?
Zum Schluss noch meinen Dank an Ricarda von pechundschwefel.eu, bei der ich zuerst über die Verwendung von freezerpaper gelesen habe.