Let it bee

vorab: redaktioneller Beitrag ohne bezahlte „Werbung

Heute war ein Freudentag. Meine gestickte Biene ist fertig. Ich freu mich gerade wie Bolle. Auch wenn die Stickdatei gekauft wurde und ich mit der Maschine gestickt habe – es gibt eine Menge zu beachten und schlussendlich habe ich mehr als 2 Stunden damit verbracht.

Diese Biene soll einmal das Vorderteil einer weiteren Jeanstasche zieren. Ich wollte unbedingt eine naturalistische Biene haben. Nicht nur weil ich sie schön finde, sondern auch, weil es die Bienen verdient haben, dass man weiterhin auf sie aufmerksam macht. Daher der Slogan: Let it bee !

Meine Stickmaschine und ich

Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich mir die Stickmaschine Brother Innov-is F440e zugelegt und seither das eine oder andere kleine Werk darauf gestickt. Die Maschine ist, wie ich meine, ein gutes Einsteigermodell, mit welchem man schon sehr viel machen kann.

Ich bin mir bewusst, dass ich in Sachen Maschinensticken immer noch unter „Anfänger“ rangiere, ein paar Tipps kann jedoch auch ich aus meiner bisherigen Erfahrung schon abgeben.

Der Bobbin-thread

Mit dem bobbin-thread ist der Unterfaden gemeint. Für meine Stickmaschine (Brother Innov-is F440e) verwende ich ausschließlich das Garn des Herstellers, mindestens jedoch ein Garn der Stärke bzw. Feinheit 100 dtex (dezitex). Das Nähgarn von der Nähmaschine sollte es jedenfalls nicht sein, denn ein Universalnähgarn hat z.B. 300 dtex und ist damit sehr viel stärker.

Das Einfädeln des Unterfadens

In diversen FB-Gruppen taucht, besonders bei Neueinsteigern, des Öfteren das Problem auf, dass man bei der Stickerei statt des Stickgarns, den Unterfaden an der Oberfläche sieht. Das war bei mir anfangs auch so und es hat schon so 2-3 Anläufe gebraucht, bis ich den Bogen des richtigen Einlegens des Unterfades raus hatte.

Der Trick ist: Man darf es nicht so machen, wie man es von der Nähmaschine her gewohnt ist. Der Unterfaden darf nicht so arg gezogen werden, die Spule darf sich beim Einfädeln nicht drehen. Deshalb ganz wichtig: während des Einlegens die Spule festhalten und leicht drücken, dann Faden einlegen.

Die Nadel

Das A&O sowohl beim Nähen, als auch beim Sticken, sind die Nadeln. Für das Sticken mit Metallgarn braucht man eine Nadel, die, im Vergleich zu einer herkömmlichen Nadel ein größeres Nadelöhr hat. Dadurch wird vermieden, dass sich der Metallfaden durch Reibung aufspleißt. Gerissen ist er bei meiner gestickten Biene dennoch sehr oft, was aber eher mal an dem schwierigen Stoff lag und wohl nicht zu vermeiden war.

Der Stoff und das Vlies

Bisher habe ich auf Baumwolle, Filz und Leder gestickt. Besonders bei Filz und Leder ist das Ergebnis wunderbar klar und deutlich. Heute war Premiere für einen, aus alten Jeansresten gepatchworkten Stoff. Meine Biene hatte ich zuvor schon einmal auf Jeans gestickt, dieser Versuch gelang nicht so gut, weil der Jeansstoff einen hohen Anteil an Stretch hatte. Mit nur einem (1) Stickvlies darunter, hatte sich das Denim verzogen und meine Biene litt nach Fertigstellung unter einer verkrümmten Wirbelsäule. 😉

Der heutige Jeansstoff hatte zwar auch Stretchanteil, aber durch die Nähte vom Patchworken war er stabil und konnte sich nicht mehr so viel bewegen. Außerdem hatte ich zusätzlich noch Stickvlies darunter gebügelt. Für die Nadel war es kein Problem, für die Maschine auch nicht.

Wenn das Muster zu „dünn“ ist

In den Flügeln der Biene ist ein Gitternetz zu sehen. Auf Leder oder Filz hätte es genügt, die Flügel nur einmal zu sticken. Auf den Streifen meines Jeansstoffes, hob sich das Muster jedoch nicht gut genug ab. Deshalb habe ich die Funktion der Maschine genutzt mit Rücksprüngen zum Ausgangspunkt der Flügel zurückzustellen und die Flügel einfach noch ein zweites Mal über die ersten zu sticken. Hat wunderbar geklappt!

Troubleshooting

Der Faden reißt, die Unterfadenspule ist leer – die Innovis streikt. Wenn der Oberfaden reißt, hält die Maschine automatisch an. Das ist kein Grund zur Sorge. Einfach die Ruhe bewahren und neu einfädeln, dann weitersticken.

Etwas ungeschickter, aber dennoch auch nicht zu vermeiden ist es, wenn plötzlich der Unterfaden zu Ende ist. Hier kann ich nur den Tipp geben, den Unterfaden wirklich sorgfältig aufzuspulen. Gerade auf den letzten Metern passiert es bei mir des Öfteren, dass der Faden, weil nicht ordentlich aufgespult, unregelmäßig von der Spule kommt. Da kann die Maschine schon ganz schön komische Töne von sich geben und quietscht und kreischt erbärmlich.

Letztendlich ist es aber auch kein Problem die Spule während eines Stickvorgangs herauszunehmen neu zu bespulen und wieder einzusetzen. Einfach Maschine stoppen – wenn sie nicht sowieso schon angehalten hat – den Rahmen herausnehmen und nach dem Spulen wieder einsetzen. Die Maschine fragt auf dem Display von alleine, ob sie das Muster, was begonnen wurde, fortsetzen soll.

Last but not least

So eine Stickmaschine stickt im Prinzpt allein. Der Stoff wird in den Rahmen eingespannt und wenn alles gut sitzt, legt sie los. Dennoch empfiehlt es sich, die Maschine nicht aus den Augen zu lassen, auch dann nicht, wenn nur mit einer (1) Farbe ohne Farbwechsel bzw. Unterbrechung gestickt wird. Es kann immer mal wieder etwas passieren, da heißt es dann schnell sein und die Maschine stoppen, bevor sich alles verheddert.

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